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Der Verband Freier Rundfunk steht hinter den Mitarbeiter_innen von Ö1 und FM4

05.10.2022

Der Verband Freier Rundfunk Österreich steht mit seinen Sendern - von Vorarlberg bis Wien, von Klagenfurt bis Freistadt - hinter den Mitarbeiter_innen von Ö1 und FM4. Wir sehen sowohl eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen (Überstundensperre bei gleichzeitig hoher Arbeitsbelastung) als auch des Programms, insbesondere in der völligen Entfernung sämtlicher Radio-Kinderformate und der experimentellen Radiokunst auf Ö1, mit großer Sorge entgegen. Diese drohenden Maßnahmen, die offenbar einer rein kommerziellen Marktlogik folgen, stehen dem öffentlich-rechtlichen Kernauftrag des ORFs mit der Vermittlung eines vielfältigen kulturellen Angebots und der Förderung von Kunst, Kultur und Wissenschaft bei angemessener Berücksichtigung aller Altersgruppen völlig entgegen. Wir fordern die Verantwortlichen des ORF daher auf, die Vermittlung von Kunst, Kultur und Bildung im Rahmen von Ö1 und FM4 in ihren Plänen zur Umstrukturierung sicherzustellen sowie mit einem klaren Statement dem leichtfüßigen Abbau der journalistischen Vielfalt und damit einhergehenden Schwächung gegenüber autoritären Tendenzen einmal mehr entgegenzutreten.

Wir unterstützen den Offenen Brief von Kulturakteur_innen an ORF- und Medienverantwortliche:

Streichorgie bei Ö1, Radikalumbau bei FM4, Halbierung von orf.at
Wir lassen die Zerstörung des ORF nicht zu

Der öffentlich-rechtliche Auftrag des ORF wird soeben vor aller Augen entsorgt. FM4 wird kommerzialisiert, die blauen Seiten von orf.at werden halbiert, Ö1 wird zusammengestrichen*, Kulturkooperationen werden abgebaut.

Die großen Verlierer des ORF-Radikalumbaus sind die Popkultur abseits des Mainstreams und die zeitgenössische Musik, Literatur, Kindersendungen, die Information und Hintergrundinformation sowie sämtliche  Bereiche der Kunst, Kultur und Bildung. Die Zentralisierung des ORF auf dem Küniglberg hat vor allem eines bewirkt, den Rückzug des ORF aus seinen öffentlich-rechtlichen Aufgaben.

Wir fordern die Verantwortlichen im ORF und alle seine Organe sowie die Zuständigen in der Regierung und in den Parlamentsparteien zur umgehenden Zurücknahme und Gegensteuerung aller Pläne auf, die sich gegen Kunst, Kultur, Bildung, Information und nicht-kommerzielle Interessen richten. Wir erwarten uns darüber hinaus von der Regierung, hier und jetzt ihrem im Regierungsprogramm selbstgestellten Anspruch nachzukommen, und zwar in den folgenden Punkten:

„1. Öffentlich-rechtlichen Auftrag im Bereich Kunst und Kultur stärken und klares Profil für ORF III als Kultur- und Kunstsender sowie für Ö1 und FM4 im Bereich des Radios,
2. Abbilden der österreichischen Pop- und Jazzszene im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.“ (Regierungsprogramm 2020 – 2024: „Aus Verantwortung für Österreich“)
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* Abgeschafft bei Ö1 werden sollen: „Kunstradio ­–­ Radiokunst“, „Zeit-Ton“, „Rudi – der rasende Radiohund“, „Moment – Leben heute am Sonntag“, „Jazznacht“, „Passagen“, „Kinderuni“, „Heimspiel“, „Philosophie am Freitag“ und Beteiligungen von Ö1 an Kultur-Events

 




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