Josef Seethaler und Maren Beaufort haben erneut im Rahmen des Media Pluralism Monitor (MPM) die potentiellen Risiken für Medienpluralität in Österreich untersucht.
Wie bereits beim MPM 2021 zeigte sich, dass der Mediepluralismus in Österreich in den Untersuchungsbereichen Marktvielfalt, Politische Unabhängigkeit und Gesellschaftliche Inklusion ein mittlereres Risiko aufweist. Als besonders alarmierend wurden die physischen Angriffe und Online-Bedrohungen gegenüber Journalist_innen, vor allem im Zusammenhang mit COVID-19-Leugner_innen und rechten Gruppierungen, erfasst. Darüber hinaus stellen die intransparenten staatlichen Werbeausgaben nach wie vor eine Gefährdung für die Medienpluralität dar. Einzig beim grundlegenden Schutz (z.B. Recht auf freie Meinungsäußerung) weist Österreich mit seinem demokratischen System ein geringes Risiko auf, wobei Österreich hinsichtlich des Rechts auf Informationsfreiheit deutlich nachhinkt.
Die Vielzahl wertvoller öffentlicher Aufgaben, welche die Community Medien - ohne politische Einflussnahme und fest im jeweiligen lokalen Umfeld verankert - wahrnehmen, wird im MPM 2022 erneut betont. Es wird aber auch auf die fehlende konsequente rechtliche Anerkennung des dritten Rundfunksektors hingewiesen.
Die ausführlichen Berichte sind unten in deutscher und in englischer Sprache zu finden.