Wien (OTS) - In einer aktuellen Empfehlung des Europarates ruft dieser seine 46 Mitgliedsstaaten dazu auf, geeignete Rahmenbedingungen zur Sicherung und Weiterentwicklung von Qualitätsjournalismus zu schaffen. In der Empfehlung wird betont, dass Qualitätsjournalismus ein Grundpfeiler für eine funktionierende Demokratie ist. Helga Schwarzwald, Geschäftsführerin vom Verband Freier Rundfunk Österreich: „Die Empfehlung ist nicht nur eine lose Absichtserklärung, sondern enthält zahlreiche rechtliche, administrative und praktische Leitlinien, die darauf abzielen, eine nachhaltige Finanzierung von Qualitätsmedien zu gewährleisten, zudem das Vertrauen in den Journalismus zu stärken und die Medien- und Informationskompetenz der Bürger:innen zu fördern.“
Community-Medien sind in Österreich eine wichtige Stütze
In der Empfehlung des Europarates werden Freie Radios und Community TV neben den öffentlich-rechtlichen Sendern besonders angesprochen. Helmut Peissl, Geschäftsführer von COMMIT, begrüßt den Beschluss der Empfehlung: „Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen medienpolitischen Debatte in Österreich gibt die Empfehlung wertvolle Hinweise für die Politik. Die Vermittlung von Medien- und Informationskompetenz für alle Altersgruppen sollte endlich auf breiter Ebene erfolgen und entsprechend finanziert werden. Gerade der nichtkommerzielle Rundfunk kann hier eine wichtige Rolle übernehmen.“ Laut Europarat sollten vor allem öffentlich-rechtliche Medien und gemeinnützige Bürgermedien bei ihren Fortschritten auf dem Weg zur digitalen Transformation finanziell so unterstützt werden, dass sie ihren gesellschaftlichen Wert und ihre Relevanz bewahren. Schwarzwald: „Zur Aufrechterhaltung der Medienvielfalt als Grundlage für Qualitätsjournalismus sollten insbesondere lokale Medien und Bürgermedien so gefördert werden, dass sie angemessene Ressourcen haben, um auf allen Verbreitungsplattformen zu arbeiten.“ Bürgermedien sind darüber hinaus auch eine wichtige Größe, um die Stimmen und Perspektiven von Menschen, die oft außen vor bleiben, in den medialen Diskurs einzubeziehen. Schwarzwald: „Nur so können die Kommunikations- und Medienbedürfnisse unterschiedlichster Teile der Gesellschaft erfüllt werden. Das fördert das Miteinander unterschiedlicher Gemeinschaften als integrale und respektierte Teile der Gesellschaft.“
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