Wien (OTS) - Österreich hat eine lange Tradition mit Piratenradios. Der Kampf gegen das Rundfunkmonopol währte Jahrzehnte, doch 1998 war es soweit und in Österreich wurden im Radio- wie auch im Fernsehbereich das Rundfunkmonopol aufgehoben. Damit war der Weg frei für nichrt-kommerzielle, wie auch kommerzielle uanabhängige Radio- und Fernsehsender. Seit dieser Zeit ist die Gruppe der nichtkommerziellen Programmveranstalter auf 17 Radio- und Fernsehsender angewachsen. Eine aktuelle Studie vom Institut für vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt in Kooperation mit dem COMMIT zeigt, dass sich die Freien Medien zu einer eigenständigen Institution mit einem gemeinsamen Selbstverständnis und einer klar definierten, demokratiepolitischen Zielsetzung entwickelt haben. Helga Schwarzwald, Geschäftsführerin des Verbands Freier Radios Österreich: „Die Studie die auf Fokusgruppengesprächen mit 120 vornehmlich ehrenamtlichen MitarbeiterInnen von fünfzehn Sendern basiert, zeigt ganz klar auf, dass die Freien Radios Public Value für die Gesellschaft erbringen, der in dieser Form weder vom öffentlich-rechtlichen, noch vom privat-kommerziellen Rundfunk erbracht wird und auch nicht erbracht werden kann.“
Vielfalt im lokalen Raum
Laut Studie decken nichtkommerzielle Radio- und Fernsehsender den Bedarf nach lokaler Information und Kommunikation in den Communities vor Ort. Die Freien Rundfunksender sichern auch die Informationsvielfalt im lokalen Raum, sind soziale Knotenpunkte und machen Demokratie und das Entstehen professioneller Informationen erlebbar. Besonders wichtig ist, dass sie gerade in Zeiten von Fake-News einen kritischen und selbstbewussten Umgang mit Medien fördern und einen einfachen Zugang zu professionell vermittelter Medienkompetenz bieten. Schwarzwald: „Die Ergebnisse der Studie sind sehr erfreulich, aber die hohe gesellschaftliche Bedeutung der Freien Radios und TVs spiegelt sich nicht in den zur Verfügung stehenden Mitteln wider. Um unseren Auftrag auch in Zukunft weiter erfüllen zu können, braucht es dringend eine Aufstockung des Fonds zur Förderung des nichtkommerziellen Rundfunks und auch eine Digitalisierungsförderung, um sich den neuen Rahmenbedingungen entsprechend anpassen zu können. Besonders wichtig wäre auch eine gesetzliche Widmung lokaler nichtkommerzieller Frequenzen.
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Studie zum Download.